
Die dicke Trainerin
Bei mir war es – wie bei vielen meiner Kund:innen auch – nicht immer einfach mit einem Kaloriendefizit oder einem Kalorienüberschuss zu erklären, dass mein Gewicht zwischen 70kg und 110kg hin und her schwankt.
Nach diversen Hormonstürmen weiß ich mittlerweile sehr viel über meinen Körper. Seine Reaktion auf Stress, auf Sport und auf Ernährung ist hierbei variabel.
Unsere Körper sind absolut faszinierende und komplexe Wunder, die selten mit einer One Fits All – Methode in eine Form zu bringen sind. Als Fitnesstrainerin mit „mehr Gewicht“ war ich von Anfang an genervt über die Kolleg:innen, die immer wieder meinen, man müsse sich lediglich im Kaloriendefizit befinden und ordentlich Sport machen, dann nimmt man / frau auch ab.
Darauf gibt es nur eine gute Erwiderung: „Vergiss es!“
Ich bin mittlerweile – nach gut 15 Jahren in der Branche – sogar ziemlich angepisst, immer wenn ich dieses Gequatsche höre.
Wenn es so einfach wäre, hätte ich nicht zwischen 2015 und 2019 darum gekämpft ein bisschen mehr Rundungen zu behalten. Ich habe gefuttert, wie ein Bergarbeiter und praktisch keinen Sport gemacht, außer ein bisschen „Vorturnen“.
Dennoch blieb ich – Zitat: „Verhungert, wie ein Windhund“ bei 70 kg und einer Größe von 176cm.
2020 nahm ich stetig zu, trotz mehr Sport und weniger Kalorien. Bis heute sind es wieder 89kg und egal was ich versuche – und ich weiß was ich tue – es funktioniert nicht aktuell.
Es ist nun mal vor allem abhängig davon, wie der Körper die Kalorien nutzt. Wenn der Stoffwechsel pennt, wird weniger verbrannt. Wenn Du dann ganz doll viel Sport machst, kann das zwar den Stoffwechsel ankurbeln, muss aber nicht – zumindest nicht unbedingt genug, um wirklich ausrechend Kalorien zu verbrennen.
Genauso ist es umgekehrt. Wenn Dein Körper eine Phase hat, in der er extrem gut arbeitet, wird er auch mehr Kalorien verbrennen – ganz ohne Sport. Es ist also nicht ganz so einfach, wie immer dargestellt. Viele Faktoren werden dabei übersehen. Zum Beispiel ist Stress, Schlafmangel oder ein Nährstoffdefizit oft ein wichtiger Faktor.
Mittlerweile ist es mir einfach egal. Ich konzentriere mich auf das Wesentliche.
Wir Frauen sollten unsere Bedürfnisse erkennen und verstehen. Seelisch, wie körperlich. Dabei zu helfen, ist eine Aufgabe, die ich mir selbst verordnet habe.
Ich möchte helfen besser zu verstehen und Wissen über den eigenen Körper zu speichern, damit Frauen ab 40 und jede:r andere, Zugang zu dieser Komplexität erhält. Das Wissen über Anatomie, Trainingslehre und vieles mehr, sind dabei elementar.
Warum ich? Warum nicht ich?
Wissen über Anatomie und das Körperliche ist mir schon immer intuitiv leicht gefallen. Durch drei Schwangerschaften und einige Hormonstürme habe ich mich durch sehr viel Literatur gewühlt, um Lösungen zu finden. Ich habe funktionelle Anatomie unterrichtet und festgestellt, dass das Klugscheißen mit lateinischen Fachbegriffen niemandem hilft zu verstehen, wie es funktioniert.
Ich bin Yogalehrerin und Fitnesstrainerin, leidenschaftlich an Biologie und Medizin interessiert. Alles was ich Dir erzähle, ist auf Basis meiner Recherchen und eigenen Erfahrungen entstanden und erhebt 0,0 Anspruch auf Richtigkeit und schon gar nicht aktuelle Lehrmeinung, denn auch diese ändert sich je nachdem, wen man fragt.
Ich bin keine Ärztin oder Therapeutin.
Nur eine Frau mittleren Alters mit ein bisschen Erfahrung!
Vielleicht kann ich Dir auch ein bisschen Unterstützung geben, wenn Du magst.